2. Treffen der AG-Webplattform

Zielstellung:

Zielstellung des Treffens war die erste Visualisierung einer Informationssuche auf der Webplattform. Dazu wurden den Teilnehmenden zwei Präsentationen (Clickdummies) gezeigt, wie eine Suche gestaltet sein könnte und wie die Sucherergebnisse präsentiert werden könnten.

Der Erste Clickdummy stellt eine dialoggeführte Suche dar, in der die Nutzer*innen anhand von einem Fragenkatalog durch die Suche geführt werden, um so das Informationsangebot fokussieren und einschränken zu können.
Dialogsuche.pdf

Der zweite Clickdummy stellt eine klassische Schlagwortsuche dar, die anhand von zuschaltbaren Kategorien eingeschränkt werden kann.
Kategoriensuche.pdf

Zusammenfassung der anschließenden Diskussion:

Nach der Vorstellung beider Suchansätze begann eine konstruktive Diskussion in der Arbeitsgruppe, die anhand von folgenden Punkten zusammengefasst wird.

  • Die Fachlichkeit dieser Prototypen ist noch nicht ausgereizt. Welche Kriterien sinnvolle Filter darstellen, muss gesondert ermittelt werden.
  • Es sollte auch möglich sein, nichts anzukreuzen.
  • Es wurde angemerkt, dass das starre Durchleiten anhand von einem Fragenkatalog oft nicht dem Beratungsdialog entspricht. Eine flexiblere Herangehensweise wäre vorteilhafter. Vielleicht könnten Fragekategorien über Reiter dynamisch dazu geschaltet werden.
  • Bei der Ergebnisdarstellung sollte auch eine Zusammenfassung (vielleicht kategorisch) der Dialogsuche erscheinen, um auch im Nachhinein Antworten ändern zu können und so die Ergebnisdarstellung anzupassen.
  • Der Ansatz sowohl der dialoggeführten Suche als auch der Schlagwortsuche erscheint sinnvoll. Es werden unterschiedliche Anwendungsfälle für die Suchmethoden gesehen. So könnte beispielsweise die dialoggeführte Suche zusammen mit dem Ratsuchenden durchgeführt werden und die Schlagwortsuche im Büro zur Kurzrecherche oder als Nachschlagewerk.
  • Ein essentielles Thema ist die Unabhängigkeit der Beratung. Die Darstellung oder unmittelbare Verlinkung von kommerziellen Herstellern oder Dienstleistern ist unzulässig, da die Wohnberater*innen zur unabhängigen Beratung verpflichtet sind. Auch der interne Austausch von Empfehlungen könnte einen falschen Eindruck suggerieren. Juristisch bliebe zu prüfen, ob bei einer hinreichenden Einschränkung der Suche durch Kriterien wie z.B. Lokalität, Lebenssituation oder Bereich, so stark individualisiert werden kann, dass einem möglichen Vorwurf der Voreingenommenheit entgegenwirkt wird. Ein zweiter Ansatz wäre eine Datenbank, die alle Anbieter umfasst, um keinen zu bevorteilen. Bei beiden Ansätzen besteht aber immer noch die Problematik, dass neue Produkte oder Dienstleistungen, die noch nicht in der Datenbank aufgenommen wurden eine Benachteiligung erfahren würden.
  • Zum Thema Dienstleisterlisten wurde angemerkt, dass es auch bei Handwerkerfirmen, die oft als gut befunden wurden, vorkommen kann, dass diese einen Subunternehmer beauftragen, der dann eventuell eine Leistung abliefert, die nicht den Erwartungen entspricht. Somit ist die konkrete Empfehlung von Dienstleistern generell als problematisch und unzulässig zu betrachten.
  • Dialog- & Anforderungslisten: In der Praxis der Wohnberatung kommt es vor, dass Ratsuchende am Ende einer Beratung gerne konkrete Empfehlungen zu Produkten oder Dienstleistern haben möchten. Diesem Wunsch kann nicht nachgekommen werden, ohne die Unabhängigkeit der Beratung in Frage zu stellen. Das gleiche Problem ergibt sich auch bei der Informationsdarstellung der Webplattform. Somit stellt sich die Frage, wie Informationen auf der Plattform dargestellt werden sollten, und was der Mehrwert der Ergebnisdarstellung im Vergleich zu einer allgemeinen Internetsuchmaschine sein könnte. Ein interessanter Ansatz könnte die Erzeugung von „Dialog- & Anforderungslisten“ sein. Damit ist gemeint, dass die Suche auf der Webplattform keine konkreten Hersteller oder Dienstleister benennt, sondern über verschiedene Technologien und deren Vor- und Nachteile aufklärt. Hat sich dann der Nutzer für eine Technologie entschieden, könnten „Dialog- & Anforderungslisten“ erstellt werden. Diese sollen den Ratsuchenden helfen, auf wichtige Details vor der Anschaffung zu achten, und gegenüber kommerziellen Anbietern/Verkäufern wichtige Fragen stellen zu können, um als kompetenter Kunde wahrgenommen zu werden. Diese Listen sollten enthalten:
    • Anforderungen, die eine Technologie benötigt (z.B. Staubsaugerroboter: einige Modelle benötigen WLAN, oder Treppensteiggerät: einige Modelle funktionieren nur auf geraden Treppen)
    • Hinweise auf eine Preiskategorie und die Voraussetzungen einer möglichen Finanzierung
    • eine Reihe von wichtigen Fragen, die vor der Anschaffung mit Verkäufer oder Dienstleister abgeklärt werden sollten, wie z.B. bei einem Staubsaugerroboter: Welche Türschwellenhöhe kann der Roboter überwinden? Oder bei einem Treppensteiggerät: Wie lange benötigt das Gerät für eine 10-stufige Treppe?
  • Die vorgestellten Hauptkategorien der Ergebnisdarstellung (Finanzierung, Infos, Technologien, Hilfe/Partner, Szenarien) wurden als gut befunden.
  • Die Kategorie Hilfe/Partner darf über Einrichtungen, Hochschulen, Institute, Showrooms oder Ausstellungen informieren, auch wenn es kommerzielle Anbieter wie beispielsweise Sanitätshäuser sind. Diese müssen aber als solche gekennzeichnet sein.
  • Die Kategorie Szenarien, in der die Wohnberater*innen freiwillig selbst erlebte Fälle schildern können, wurde als generell gut befunden, allerdings wurde zu bedenken gegeben, dass hier zu ausführlich berichtet werden könnte und vielen Wohnberater*innen bei der täglichen Arbeit die Zeit fehle lange Ausführungen zu lesen. Es wäre gut, möglichst komprimiert und informativ dort Texte abzulegen, damit die Kernaussagen schnell erfassbar sind. Dazu könnten vielleicht anklickbare Label (Demenz, schlecht zu Fuß, …) verwendet werden.
    Die Idee, Technik und Handwerker dort mit einem Sternesystem zu beurteilen, wurde abgelehnt. Stattdessen wurde vorgeschlagen, die Bedürfnisse der Ratsuchenden, deren Erwartungshaltung an eine Technologie, warum sich die Ratsuchenden für eine Technologie entschieden haben und ein Fazit zu verfassen. Ein Problem könnte darin bestehen, dass sich viele Ratsuchende nach der Beratung nicht zurückmelden, und somit kein Feedback möglich ist. Es melden sich eher Menschen, wenn sie mit etwas nicht zufrieden sind. Funktioniert etwas gut, kommt oft kein Feedback. Zum anderen wurde angemerkt, dass die Motivation unter den Wohnberater*innen, Szenarien zu verfassen, zurückhaltend sein könnte, da oft keine Zeit dafür sei.
    – Vielleicht könnte das Verfassen verkürzt werden, durch die Verwendung einer Maske, in die nur Stichpunkte eingetragen werden.
    – Idee: Vielleicht könnten die Ratsuchenden über einen Link temporär Zugang bekommen, um ein Feedback zu verfassen. Hierbei stellt sich aber die Frage, wie verhindert man unrechtmäßige Bewertungen. Zudem gebe es derzeit kaum Ratsuchende, die motiviert wären, eine solche Bewertung zu schreiben.
  • Es wurde auch die Überlegung geäußert, ob die Szenarien ausgewertet werden könnten/sollten, um so die Suche zu modifizieren, sodass besonders hilfreiche Technologien besonders präsent angezeigt werden. Dabei besteht aber auch die Gefahr, dass neue, vielleicht bessere Technologien schwerer zu finden sind. Überlegung: Vielleicht sollte solch eine Funktion erst implementiert werden, wenn sich konkrete Bedarfe im laufenden Betrieb ergeben.

Eric

2 Gedanken zu „2. Treffen der AG-Webplattform

  1. Im Kreis Recklinghausen gibt das Projekt DigiQuartier mit der Bücherei der Dinge. https://www.digi-quartier.de/projektinformationen/ So können in Castrop-Rauxel zum Beispiel einzelne Digitale Hilfsmittel ausgeliehen werden. In Herten kann an Gruppen eine Kiste mit digitalen Hilfsmitteln ausgeliehen werden. Es könnte auch hilfreich sein im Blog über Projekte dieser Art zu berichten bzw. Ausleihmöglichkeiten zu benennen, wenn sie bestehen. Falls möglich, könnte man diese Idee natürlich auch für andere Städte übernehmen.

    1. Das Projekt DigiQuartier ist ein sehr spannender Ansatz und gerade auch von der „Bibliothek der Dinge“ würde ich mir wünschen, dass sie von anderen Städten kopiert wird. Allerdings ist aus meiner Sicht der TiWo-Blog nicht der richtige Ort um darüber zu informieren. Der TiWo-Blog ist als Feedback-Kanal angedacht, um alle Interessierten über die Vorgänge in der AG Webplattform zu informieren. Ich denke aber, dass das Projekt DigiQuartier in der späteren Webplattform sicherlich Platz bekommt.

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